Berichte 2020

 

 

Ausstellung "Demokratie butten vör din Döör" erstmalig in der Ratzeburger Stadtbücherei zu sehen

"Demokratie butten vör din Döör" - "Demokratie draußen vor deiner Tür" ist der Titel einer Ausstellung, die im vergangenen Jahr vom Verein Miteinander leben e.V. zusammen mit Fotograf und Autor Thomas Biller entwickelt wurde, aber bis heute nie gezeigt werden konnte. Es ist eine Zusammenschau von Demokratiebausteinen in der Region Ratzeburg und dem Amt Lauenburgische Seen. Sie dokumentiert anhand eines Jahresverlaufs, wo und vor allen von wem unsere Demokratie vor Ort getragen wird. Sie zeigt engagierte Menschen, die sich ehrenamtlich für das Gemeinwohl einbringen, eine aktive Zivilgesellschaft, die für Menschrechte einzutreten weiß, junge Demokratinnen und Demokraten, die Verantwortung übernehmen für die Themen der Zukunft. Und sie zeigt, wie lebendig und facettenreich Demokratie vor Ort gelebt wird, ein starker Widerspruch zu populistischen Behauptungen, die Demokratie wäre am Ende. All das hat Thomas Biller in Bildern und Texten eingefangen und zusammen mit Grafiker Matthias Jörke auf 14 Roll-Ups gebannt.

Ausstellung Demokratie butten vör din Döör erstmalig in der Ratzeburger Stadtbücherei zu sehen

Ausstellung "Demokratie butten vör din Döör" erstmalig
in der Ratzeburger Stadtbücherei zu sehen
(vl.) Fotograf und Autor Thomas Biller, Büchereileiterin Dajana Stolz,
Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V.
© Thomas Biller

Ausstellung Demokratie butten vör din Döör erstmalig in der Ratzeburger Stadtbücherei zu sehen

Ausstellung "Demokratie butten vör din Döör"
erstmalig in der Ratzeburger Stadtbücherei zu sehen

Die Ausstellung sollte ursprünglich im Frühjahr in öffentlichen Gebäuden wie dem Ratzeburger Rathaus oder dem Kreishaus präsentiert werden. Die Corona-Pandemie durchkreuzte auch diesen Plan und ließ die Exponate vorübergehend ein Garagendasein fristen. Die Ratzeburger Stadtbücherei hat sich zur Freude der Initiatoren jetzt angeboten, die Ausstellung in ihren Räumen erstmalig zu zeigen. Vom 20. August 2020 an werden die Roll-Ups für 14 Tage dort verteilt stehen, zum "Demokratieentdecken" sozusagen. Ein durchaus passender Ort, finden Thomas Biller und Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V., ist doch die Stadtbücherei mit ihrem Bildungsauftrag ebenfalls sehr bedeutsam ist für unsere Demokratie. Beide hoffen aber auch auf weitere Ausstellungsorte in der Region.

Die Ausstellung ist ab dem 20. August 2020 während der Öffnungszeiten der Stadtbücherei zu besichtigen. Es gelten die dort vorgeschriebenen Corona-Regeln. Die Ausstellung wurde ermöglicht und gefördert durch die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!".


 

Mit dem Musiksommer in Ratzeburg startet die Kampagne zur aktuellen Rassismusdebatte

Musiker positionieren sich mit Bekenntnissen zu Demokratie und Toleranz

Musik kennt keine Rasse

Seit dem Frühjahr ist das kulturelle Leben zum Erlahmen gekommen. Die Corona-Krise betrifft jeden. Auch die Projektträger, die mit Unterstützung des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ ihre geplanten Aktivitäten bislang nicht realisieren konnten. Für die Partnerschaft für Demokratie Stadt Ratzeburg – Amt Lauenburgische Seen (PfD) bot sich jetzt durch den Musiksommer in Ratzeburg eine willkommene Gelegenheit, die aktuelle Rassismusdebatte aufzugreifen und Projektträgern Mut zu machen, in der zweiten Jahreshälfte sich mit neuen Projekten aktiv an der Diskussion zu beteiligen. Das Motto des Musiksommers lautet: „Musik kennt keine Rasse – nur die Harmonie der Vielfalt“.

Ratzeburgs Bürgermeister Gunnar Koech und Veranstalter Jens Butz eröffneten den Musiksommer 2020

Ratzeburgs Bürgermeister Gunnar Koech (links) und Veranstalter
Jens Butz eröffneten den Musiksommer 2020 - »Musik kennt keine
Rasse - nur die Harmonie der Vielfalt«. © Thomas Biller

„Die PfD startet eine Kampagne zur aktuellen Rassismusdebatte, mit dem Ziel, für diesen so wichtigen gesellschaftlichen Diskurs zu sensibilisieren. Die PfD fördert selbst Projektideen, die sich gegen Rassismus in der Gesellschaft und in den Köpfen der Menschen richten und hofft, das sich engagierte Menschen motivieren lassen, jetzt in diesem Thema aktiv zu werden“, sagt Karl Schneider von der Projekt- und Koordinierungsstelle.

Statt „Musik in der Scheune“ in Ziethen hat Veranstalter Jens Butz namhafte Künstlerinnen und Künstler gewinnen können, unter freiem Himmel aufzuspielen. Im Juli und August finden einmal in der Woche Konzerte hinter dem Ratzeburger Rathaus statt.

„Die Corona-Pandemie hat das kulturelle Leben fast vollständig zum Erliegen gebracht“, sagt Jens Butz. Seit fünf Jahren hat er die stets gut besuchten Konzerte in der Ziethener Heuherberge organisiert. Durch die Pandemie können die Konzerte in diesem Jahr nicht in geschlossenen Räumen stattfinden und den Künstlern sind die Auftrittsmöglichkeiten weggebrochen.

„Die Musiker haben nachgefragt und ich wollte keinem Musiker absagen. Mit dem Musiksommer 2020 wollen wir gemeinsam ein Zeichen setzen, denn Musiker sind für ihre Auftritte auf den Sommer angewiesen“, sagt Butz. Mit „gemeinsam“ meint der Veranstalter die Künstler und die unterstützenden Partner. So stellt Grüneberg Projekt & Event GmbH aus Mölln die Bühne und das Equipment für die gesamte Spielzeit zur Verfügung, die Stadt Ratzeburg die Fläche, mobile Toiletten und Strom und Jens Butz selbst mit seiner Firma 4bdesign steht ehrenamtlich für die gesamte Organisation und Durchführung. Unterstützt wird der Musiksommer jetzt auch durch die Partnerschaft für Demokratie.

„Unter Musikern gibt es keine Probleme mit Rassismus“, sagt Jens Butz, daher passe es gut mit „Demokratie leben!“ zusammen. So sollen im Laufe des Musiksommers immer mehr Statements der beteiligten Musiker an der Bühne und auf der Internetseite erscheinen. „Musik ist der beste Katalysator für Gemeinsamkeit und um für Demokratie einzustehen“, sagt Butz.

Robert Carl Blank wurde von Chris Drave an der Violine begleitet

Robert Carl Blank wurde von Chris Drave an der Violine begleitet.
© Thomas Biller

In einem Gespräch mit Ratzeburgs Bürgermeister Gunnar Koech stieß Veranstalter Butz auf offene Ohren, so dass jetzt der Platz hinter dem Ratzeburger Rathaus bespielt werden kann. „Es hat eine halbe Woche gedauert, dann stand die Veranstaltung“, freut sich Jens Butz. Insgesamt sorgen acht Musiker und Bands für Unterhaltung und werden sich zu Demokratie und zur Rassismusdebatte öffentlich und online positionieren.

„Viele Projektträger warten auf den Herbst und hoffen auf weitere Lockerungen“, sagt Mark Sauer von der PfD, „wir unterstützen den Musiksommer, um weitere Projektideen zu initiieren. Die Rassismuskampagne der Partnerschaft für Demokratie Stadt Ratzeburg – Amt Lauenburgische Seen wird sich im Verlauf des Herbsts auch plakativ und anstoßgebend zeigen.“

Musiksommer - wo und wie?

Unter den Linden 1, hinter dem Rathaus. Sitzgelegenheiten, Speisen und Getränke für den Eigenbedarf sind mitzubringen, Hutspenden für die Musiker werden erbeten, die Einnahmen gehen zu 100 Prozent an die Künstler. Die Standorte für Sitzgelegenheiten sind markiert. Eine Online-Anmeldung unter musiksommer-2020.de ist zwingend erforderlich; die Teilnehmerzahl ist wegen der aktuellen Abstandsregelungen begrenzt. Nach der Bestätigung erfährt man auch die jeweilige Anfangszeit des Konzertes. Es kann sich nur für das aktuell nächste Konzert angemeldet werden.

Das Programm:

Nach dem bejubelten Auftritt am 10. Juli von Robert Carl Blank folgen noch
Freitag, 17. Juli: Katharina Schwerk
Freitag, 24. Juli: Fidi Steinbeck
Sonnabend, 1. August: Madeleine Lang
Freitag, 7. August: David Blair
Freitag, 14. August: Ada Brodie
Freitag, 21. August: Jan Loechel
Freitag, 28. August: Reinhold Beckmann

Die jeweiligen Konzerte haben eine Dauer von etwa zwei Stunden. Infos und Videos zu den Künstlern unter musiksommer-2020.de/programm

Gesine Biller, Vorsitzende des Begleitausschusses der Partnerschaft: „Die Bühne des Musiksommers kann dankenswerterweise Auftaktort der Kampagne sein. Veranstalter, wie auch die Musiker*innen, haben sich von der Idee begeistert gezeigt, sich und ihre Musik in diese Debatte mit einzubringen. Gerade auch, um ein Beispiel zu geben, dass dieses Thema gesamtgesellschaftlich, jederzeit und überall angesprochen werden muss, um endlich nachhaltig von abwertenden Menschenbildern wegzukommen. Dabei muss sich gerade jene Mehrheit von Menschen berufen fühlen, die nicht befürchten müssen, unter Rassismus und Ausgrenzung zu leiden. Ihre Fürsprache ist entscheidend.“

Musik kennt keine Rasse Musik kennt keine Rasse

© Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen
Text: Thomas Biller


 

Ratzeburger Volkshochschule setzt auch in Zeiten von Corona weiter auf politische Bildung

Die Ratzeburger Volkshochschule will auch in Zeiten von Corona ihr Vortragsangebot zur politischen Bildung zusammen mit dem Verein Miteinander leben e.V. aufrecht erhalten. "Gerade im Zuge der verfügten und auch gebotenen Grundrechtseinschränkungen ist es aus unserer Sicht für die demokratische Zivilgesellschaft wichtig, dass es weiterhin Orte der politischen Diskussion gibt. Natürlich immer unter dem gebotenen Gesundheitsschutz!", sagt Silvia Tessmer, Geschäftsführerin der Ratzeburger Volkshochschule. So ist es ihr ein Anliegen, frühzeitig das Herbstprogramm zu präsentieren, auch um das Signal zu geben, dass politische Vortragsangebote in diesem Jahr fortgesetzt werden. "Bislang mussten wir nur eine gemeinsame Veranstaltung absagen und noch unbestimmt in den Herbst verschieben, der sozialpolitische Vortrag von Prof. Dr. Harald Ansen zum Thema "Wie arm ist Deutschland", so Mark Sauer, Vorsitzender des Vereins Miteinander leben e.V..

Politische Bildungsvorträge im Ratzeburger Rathaus finden viel Anklang

Politische Bildungsvorträge im Ratzeburger Rathaus finden viel Anklang
© Volkshochschule Ratzeburg

Fest geplant sind ab September zwei Vorträge und Seminare, mit dem Afrika-Experten Dr. Günther Rusch und mit dem Fachdozenten für Amerika Dr. Udo Metzinger. Es wird um Themen wie Migration, Demokratieentwicklung und die US-Präsidentschaftswahl gehen. Zu allen Angeboten informiert wie immer ein Flyer, der aktuell im Rathaus ausliegt oder als Online-Dokument heruntergeladen werden kann. Überlegt wird auch, vermehrt digitale Angebote zur politischen Bildung zu nutzen, in Form von Online-Vorträgen oder Webinaren. "Wir wollen diese schwierigen Zeiten nutzen, auch verstärkt andere Angebotsformate in den Vordergrund zu stellen", sagt Silvia Tessmer.

Wie immer werden diese Angebote gefördert durch die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!".


 

Bundesförderung sichert neues Chorprojekt „POLITICALied"

Im vergangenen Jahr startete der Verein Miteinander leben e.V. zusammen mit der Ratzeburger Volkshochschule ein offenes Chorprojekt für das politische Lied. Es war als Erweiterung des bestehenden Konzertformates ”POLITICALied” gedacht, das sich zum Ziel gesetzt hat, dem politischen Lied wieder eine größere Bühne im Lauenburgischen einzuräumen. Mit Unterstützung der „Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen“ wurde im September ein erster Chorworkshop angeboten. Zur Freude der Organisatoren meldeten sich über 60 interessierte Sängerinnen und Sänger, um gemeinsam mit Workshopleiter Nathaniel Damon politische und antirassistische Lieder einzustudieren und konzertant zu präsentieren. Es entstand dabei die Idee, diesen Chor dauerhaft zu erhalten und gemeinsam ein Repertoire zu entwickeln, um an politischen Tagen, wie dem "Tag des Grundgesetzes", dem "Internationalen Tag der Toleranz" oder auch zu Kundgebungen, aufzutreten. Davon ließ sich auch Musikerin Anna Bertram begeistern, die sich spontan als Chorleiterin zur Verfügung stellte und den Chor dabei unterstützte, noch einmal im Rahmen der "Langen Nacht der Volkshochschule" sowie begleitend zur Demonstration "Wir sind nicht still" am Reformationstag 2019 in Ratzeburg zu singen.

Erstes Wochend-Chorworkshop

Erstes Wochend-Chorworkshop mit dem Chorleiter des renommierten
Hamburger Weltmusikchores, Nathaniel Damon (Foto: Jens Butz)

Ermutigt von dieser Resonanz bewarb sich der Verein Miteinander leben e.V. mit seinem musikalischen Projektvorhaben beim bundesweiten Förderprogramm „MusikVorOrt“, welches der Bundesmusikverband Chor & Orchester als Dachverband der Amateurmusik im Namen des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien für die Arbeit von Chören und Orchestern in ländlichen Räumen ausgeschrieben hatte. „Wir hatten natürlich nur wenig Erwartungen, dort erfolgreich auch zu sein“, sagte Vereinsvorsitzender Mark Sauer. Umso größer war die Freude aller, als jetzt eine Förderzusage eintraf. „Wir sind als eines von 37 bundesweiten Musikprojekten bei über 800 Bewerbungen ausgewählt worden. Das ist schon erstaunlich“, führte Mark Sauer erfreut aus.

Chorprojekt POLITICALied kann dank einer Förderung des bundesweiten Förderprogramms MusikVorOrt seine Chorarbeit zum politischen Lied ausweiten

Chorprojekt „POLITICALied“ kann dank einer Förderung des
bundesweiten Förderprogramms „MusikVorOrt“ seine Chorarbeit
zum politischen Lied ausweiten. (re.) Chorleiterin Anna Bertram
(Foto: Thomas Biller)

Damit ist die Idee einer kontinuierlichen Chorarbeit mit dem Schwerpunkt des politischen Liedes bis weit in das kommende Jahr gesichert. Geplant sind neben der regelmäßigen Chorarbeit, die alle 14 Tage, jeweils dienstags um 19:00 Uhr in der Aula der Lauenburgischen Gelehrtenschule stattfindet und das Repertoire aufbauen soll, wiederkehrende Chorworkshops zu spezifischen Themen. Bereits Ende April wird erstmalig ein solcher Workshop in Kooperation mit der Ratzeburger Volkshochschule angeboten. Zusammen mit dem amerikanischen Singer/Songwriter Bucky Halker, Vorstandsmitglied der Woody Guthrie Foundation, sollen Lieder einstudiert werden, die sich um soziale Ungleichheit und Ungerechtigkeit drehen. Natürlich steht am Ende ein kostenfreies Konzert, geht es doch dem Chorprojekt "POLITICALied" vor allem darum, eine vielstimmige Botschaft gegen Rassismus und Hass und für Mitmenschlichkeit eingängig und mitreißend in den öffentlichen Raum zu transportierten.

Die Mitwirkung am Chorprojekt ist und bleibt dabei grundsätzlich immer offen für politisch und gesangsinteressierten Menschen, sowohl bei den regelmäßigen Chorproben als auch zu den geplanten Workshops. Es soll ein wachsender Chor werden, stimmlich wie thematisch. „Es gibt so viel, über das wir singen müssen“, zeigen sich Anna Bertram und Mark Sauer überzeugt.

Chorprojekt POLITICALied Förderung



 

Berichte 2019

 

Möllner Jury

Eine Möllner Jury, bestehend (vre.) aus Bürgervorsteher Jan Frederik Schlie, Lehrerin Susanne Malerius als Vertreterin der Möllner Schulen, Antje Buchholz vom Verein Miteinander leben e.V., Künstlerin Eva Ammermann, Künstler Ebrahim Sharghi sowie Jörg-Rüdiger Geschke (nicht im Bild) wählt 50 Schülerkunstwerke für die Ausstellung "Wer, wenn nicht wir?"

"Wer, wenn nicht wir?"

Möllner Schulen beteiligen sich an bundesweiten Langzeit-Kunstprojekt gegen Gewalt und Rassismus

Möllner Schülerinnen und Schüler der 1. bis 10. Klassenstufe haben sich in den vergangenen Wochen inhaltlich und künstlerisch mit Gewalt in unserer Gesellschaft und ihren zunehmend rassistischen Ausformungen auseinandergesetzt und dabei eine ganze Reihe beeindruckender Werke erschaffen.Den Anstoß dazu gab der Verein Miteinander leben e.V. im Rahmen eines bundesweiten Ausstellungsprojekts "Wer, wenn nicht wir?" der Ludwigshafener Grafikerin Silvia Izi. Seit 1992 motiviert Silivia Izi Kinder und Jugendliche in dieser fortlaufenden Kunstaktion dazu, ihre Ängste und Hoffnungen, Wünsche oder Visionen zu Gewalt und Rassismus bildnerisch auszudrücken. Mehr als 300 Schulen, Jugendeinrichtungen und Kitas haben sich seither von dieser Idee inspirieren lassen und mit ihren Exponaten zu einer immer aktuellen Wanderausstellung beigetragen, die zu einer mobile Demonstration, aber auch zu einer eindrücklichen Werbung für mehr Toleranz und ein friedliches Miteinander geworden ist. Diese Wanderausstellung wollen die Initiatoren nun 27 Jahre nach den Möllner Brandanschlägen von 1992 im landesweiten „Jahr der Politischen Bildung“ aller Schulen Schleswig-Holsteins nach Mölln holen und mit Möllner Schüler-Bildern vergrößern.

Beispiele von Möllner Schülerbilder gegen Gewalt und Rassismus

Beispiele von Möllner Schülerbilder gegen Gewalt und Rassismus

"Wir waren im Verein Miteinander leben e.V. vom Umfang dieses Projektes und der Beständigkeit seiner Idee fasziniert und fanden, dass Mölln mit seinen Schulen und seiner Geschichte unbedingt Teil dieses Projektes sein sollte", sagte Mark Sauer, Vorsitzender des Vereins und fand mit Unterstützung vom Fachberater für Kulturelle Bildung Jörg Rüdiger Geschke dafür Zuspruch in der Till-Eulenspiegel -Schule, der Grundschule Tanneck, der Steinfeldschule, der Gemeinschaftsschule Mölln sowie dem Marion-Dönhoff-Gymnasium. Etwa 100 Exponate wurden als Möllner Beiträge für das Ausstellungsprojekt "Wer, wenn nicht wir?" eingereicht. 50 von ihnen wurden jetzt von einer Jury, bestehend aus Künstlerin Eva Ammermann, Künstler Ebrahim Sharghi, Antje Buchholz vom Verein Miteinander leben e.V., der Lehrerin Susanne Malerius als Vertreterin der Möllner Schulen sowie Mölln Bürgervorsteher Jan Frederik Schlie und Jörg-Rüdiger Geschke für eine Ausstellung ausgewählt, die zusammen mit 40 Tafeln der bundesweiten Wanderausstellung "Wer, wenn nicht wir?" vom 19. bis zum 28.November in der Gemeinschaftsschule Mölln ausgestellt sind.

„Die Jury war von der Resonanz seitens der Möllner Schulen sowie der Fülle und der Qualität der eingereichten Exponate schlichtweg begeistert", sagte Organisator und Juror Jörg-Rüdiger Geschke. So ist beispielsweise in der Gemeinschaftsschule eine eigenständige Ausstellung mit vielfältigen Formen Bildender Kunst entstanden, die nach Willen der Jury in Gänze erhalten bleiben und gezeigt werden soll. Weitere Exponate werden als Reproduktionen im öffentlichen Raum präsentiert, auf Großplakaten in der Möllner Hauptstraße wie auch in den Schaufenstern zahlreicher Geschäfte, deren Inhaber sich spontan bereit erklärten, diese künstlerische Initiative zu unterstützen.

Die Hauptausstellung im Atrium der Gemeinschaftsschule Mölln wird am 18. November um 18 Uhr im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung eröffnet. Die Öffnungszeiten bis zum 28. November sind an Schultagen von 9:30 bis 17:00 Uhr und am Samstag und Sonntag von 11:00 Uhr bis 17:00 Uhr. Insbesondere Schulklassen sind eingeladen, sich die Bilder anzuschauen und auf ausgelegten Blättern Kommentare und Eindrücke niederzuschreiben und sich an der Auswahl der 10 Möllner Bilder für die bundesweite Ausstellung zu beteiligen.

Wer, wenn nicht wir - Plakat 1 Wer, wenn nicht wir - Plakat 2 Wer, wenn nicht wir - Plakat 3 Wer, wenn nicht wir - Plakat 4 Wer, wenn nicht wir - Plakat 5


 

"Wir sind nicht still!"

Eindrucksvolle Kundgebung für Mitmenschlichkeit und Respekt in Ratzeburg

Wir sind nicht still

Rund 1.000 Menschen gingen am Reformationstag in Ratzeburg
unter dem Motto "Wir sind nicht still" für Mitmenschlichkeit, Respekt
und Toleranz auf die Straße – © Thomas Biller

Rund 1.000 Menschen folgten zum Reformationstag in Ratzeburg dem gemeinsamen Aufruf vom Ratzeburger Bündnis, dem Verein Miteinander leben e.V., dem Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg und der Willkommenskultur Berkenthin, für Mitmenschlichkeit und gegenseitigen Respekt auf die Straße zu gehen. Unter dem Motto "Wir sind nicht still", das bereits im vergangenen Jahr in Berkenthin viele Menschen in Bewegung brachte, setzte sich vom Ratzeburger Rathaus ein langer Demonstrationszug entlang der südlichen Sammelstraße in Richtung Marktplatz in Bewegung. Begleitet von Musik des Chorprojektes "POLITICALied", einer politischen Plakatkampagne sowie einer bewegten Kunstaktion von Künstler Ebrahim Sharghi wurden auf der Strecke positive, wie nachdenkliche Akzente für die inhaltlichen Anliegen gesetzt. So auch in Höhe des Theaterplatzes, wo eine Trommel- und Stelzengruppe des Diakonischen Werkes den Demonstrationszug im Vorbeiziehen lautstark und fröhlich begrüßte.

Drum Circle

Helga Reihl aus Lübeck untermalte mit dem "Drum Circle"
das Kundgebungsmotto "Wir sind nicht still!" auf dem Ratzeburger
Marktplatz – © Thomas Biller

Auf dem Marktplatz erwartete die Demonstranten zahlloses Schlagzeug, vorbereitet für einen "Drum Circle" durch Helga Reihl aus Lübeck. Dieser bildete sich intuitiv und gab dem Motto "Wir sind nicht still" eine weit hörbare Resonanz. Eingebettet in dieses gruppendynamische Trommeln wurden die verschiedene Wortbeiträge begrüßt, von Bürgermeister Gunnar Koech, Amtsvorsteher Heinz Dohrendorf, Kreispräsident Meinhard Füllner, Pröpstin Frauke Eiben und dem Bundestagsabgeordneten Konstantin von Notz. Alle warnten eindringlich vor Rassismus und Rechtsextremismus, die gerade über den politischen Rechtspopulismus zunehmend Geisteshaltungen prägen, immer tiefer in die Gesellschaft vordringen und diese nachhaltig zu spalten drohen. Betont wurde dabei die Bedeutung der zunehmend verrohten Sprache, vor allem in den sozialen Medien, die als Einfallstor für Hassgedanken beschrieben wurde, aus denen dann all zu oft auch böse Taten erwachsen würden. Umso wichtiger sei es, so der Tenor alle Redebeiträge, selbst Haltung zu zeigen, dem Hass zu widersprechen und aktiv Partei zu ergreifen für Demokratie, Mitmenschlichkeit, Respekt und Toleranz.

Dass dies auch mit Leichtigkeit geschehen kann, demonstrierte der nimmermüde "Drum Circle", wie auch die abschließenden Musikbeiträge vom Lukas Kowalski, die zum Mitmachen und Mitfeiern einluden. Ebenso wir die kulinarischen Spezialitäten der Ratzeburger Willkommenskultur, die das Team vom Esmat Shirazi vorbereitet hatte. Gesine Biller und Mark Sauer, die seitens der unterstützenden "Partnerschaft für Demokratie" der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen die Kundgebung moderierten, präsentierten zum Abschluss einen Staffelstab, um symbolisch diese Kundgebung zum nächsten Reformationstag an einem anderen Ort im Lauenburgischen zu tragen. "Wir sind ganz sicher, dass die Initiative "Wir sind nicht still" auch am Reformationstag 2020 fortgeführt wird und freuen und uns schon, dort mitmachen zu können", zeigten sich beide Mitorganisatoren der Ratzeburger Kundgebung überzeugt.


 

‚Lernen aus der Geschichte‘

11. Regionalkonferenz Rechtsextremismus & Demokratiestärkung in Lauenburg

Die elfte Regionalkonferenz Rechtsextremismus & Demokratiestärkung macht in diesem Jahr am Sonnabend, 16. November 2019, Station in der Albinus-Gemeinschaftsschule in Lauenburg. Unter dem Motto „Lernen aus der Geschichte“, zu dem Dr. Constanze Jaiser, Projektleiterin „zeitlupe. Stadt.Geschichte&Erinnerung“ bei RAA Mecklenburg-Vorpommern e.V. einführend vortragen wird, hält die Regionalkonferenz wieder ein sehr aktuelles und thematisch breit gefächertes Workshopprogramm für erfahrene Multiplikatoren, engagierte Aktive, aber auch erstmalig wissbegierige Interessierte bereit.

So wird Henrike Voigtländer vom Leibniz Zentrum für Zeitgeschichte über „Gender und Rechtsextremismus in der späten DDR“ referieren. Dr. Olaf Kistenmacher aus Hamburg befasst sich mit dem Thema „Antisemitismus und neue rechte Bewegungen“. Saskia Conradi und Daniela Kost vom Regionalen Beratungsteam gegen Rechtsextremismus Lübeck werfen die Frage auf: „Rechter Terror – das hat was mit mir zu tun?!“. Der Investigativjournalist Daniel Schulz von der Tageszeitung (taz) diskutiert im Gespräch mit Dr. Trepsdorf vom RAA-Regionalzentrum für demokratische Kultur Westmecklenburg das aktuelle Thema „Zwischen Verfassungseid und rechtem Korpsgeist – waffentragende Organisationen in der Bundesrepublik im Fadenkreuz militanter Neonazis, Schwerpunkt: Bundeswehr und Reservistenverband“. Professor Dr. Jochen Müller von der Universität Greifswald setzt in seinem Workshop das Thema „Erstarkender Rechtspopulismus in den Parlamenten … der Kommunen, der Länder, des Bundes und in Europa“. Und den diesjährigen Jugendworkshop „CYBER RIGHT!“ – Social Media Training leitet Ercan Kök vom Verein Miteinander leben.

Wissensvermittlung durch ein vielfältiges Workshopangebot zu aktuellen Themen

Wissensvermittlung durch ein vielfältiges Workshopangebot zu aktuellen Themen für zivilgesellschaftlich engagierte wie hauptamtliche Akteure ist Ziel und Auftrag der jährlichen Regionalkonferenz Rechtsextremismus & Demokratieförderung.
Foto: Regionalkonferenz Rechtsextremismus & Demokratieförderung

Die Regionalkonferenz „Rechtsextremismus & Demokratiestärkung“ wurde 2012 in Ratzeburg ins Leben gerufen, als Ergebnis eines länderübergreifenden Fachaustausches von Städten und Gemeinden zum Thema Rechtsextremismus, der einen bedrückenden Erfahrungshorizont der Beteiligten offenbarte. Noch im gleichen Jahr wurde die Idee der jährlichen Regionalkonferenz entwickelt, als ein überregional arbeitendes Informations- und Vernetzungsformat, das durch den norddeutschen Raum wandert. Erklärtes Ziel war und ist dabei, Menschen, die demokratische Werte leben und fördern und sich Rechtsextremismus vor Ort entgegenstellen, zusammen zu bringen und in ihrem Handeln zu stärken, zu qualifizieren und zu inspirieren.

Austausch und Vernetzung von engagierten Akteuren gegen Rechtsextremismus

Austausch und Vernetzung von engagierten Akteuren gegen Rechtsextremismus in der Region zählen ebenfalls zu den maßgeblichen Zielen der jährlichen Regionalkonferenz Rechtsextremismus & Demokratieförderung.
Foto: Regionalkonferenz Rechtsextremismus & Demokratieförderung

Der Erfolg des Formates von hochaktuellen Workshopangebote, Vernetzung und Austausch sowie die Durchweg positive Resonanz der Konferenzteilnehmer führte in der Folgezeit zu einer wiederholten Auflage der Regionalkonferenz. So wurden bis 2018 auf insgesamt zehn Regionalkonferenzen über 1.400 Multiplikatoren und Akteure gegen Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus handlungsorientiert geschult, überregional vernetzt und fachlich-inhaltlich fortgebildet. Die Regionalkonferenz wanderte dabei durch den norddeutschen Raum mit Stationen in Ratzeburg (2012, 2013, 2018), Lübtheen (2013), Grevesmühlen (2014),Bargteheide (2014), Lübeck (2015), Mölln (2015), Wismar (2016) und Boizenburg (2017).

Die diesjährige Regionalkonferenz wird getragen und gefördert von der „Partnerschaft für Demokratie Lauenburg – Büchen – Lütau“, die für den Rahmen und unser Wohlbefinden sorgen wird. Ebenso fördert die Bundeszentrale für politische Bildung das Workshopprogramm. Verantwortlich für ihre Organisation zeichnen sich der Verein Miteinander leben e.V., das Ratzeburger Bündnis, das RAA-Regionalzentrum für demokratische Kultur Westmecklenburg, das Regionalen Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Lübeck der AWO-SH, der Fachdienst Familie und Schule Kinder- und Jugendschutz des Kreises Stormarn, der Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg sowie die Stadtjugendpflege der Stadt Lauenburg. Anmeldungen, die zur Teilnahme obligatorisch sind, wie Informationen zur 11. Regionalkonferenz Rechtsextremismus und Demokratiestärkung in Lauenburg sind unter www.regionalkonferenz.eu erhältlich. Die dort genannten Ausschlusskriterien der Veranstalter sind gültig.

Förderer der Regionalkonferenz


 

1. Ratzeburger Jugendklimakonferenz entwickelt Maßnahmenpaket zum Klimaschutz in Ratzeburg

Teilnehmer der 1. Ratzeburger Jugendklimakonferenz

Bauausschussvorsitzender Werner Rütz (li.) begrüßt die zahlreichen
Teilnehmer der 1. Ratzeburger Jugendklimakonferenz in der
Lauenburgischen Gelehrtenschule zusammen mit (vl.) Lina Hansen
(Friday for Future), Marten Koch (Jugendbeiratsvorsitzender),
Bürgermeister Gunnar Koech, Schulleiter Thomas Engelbrecht und
Moderator Lars Hartwig - © Stadt Ratzeburg

Wissensvermittlung, gemeinsame Diskussionen und Zielfindungen standen im Mittelpunkt der 1. Ratzeburger Jugendklimakonferenz am letzten Samstag im Oktober in der Lauenburgischen Gelehrtenschule. Rund 50 Kinder und Jugendliche nutzten sehr rege und offen das Gesprächsangebot mit Verwaltung, Experten und Stadtpolitik. Der Ratzeburger Kinder- und Jugendbeirat hatte nach der "Friday for Future"-Demonstration vor dem Ratzeburger Rathaus ein solches Format angeregt und mit Unterstützung des Bauausschussvorsitzenden Werner Rütz sowie der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen organisiert.

Im ersten Schritt erhielten die jungen Konferenzteilnehmer die Möglichkeit, sich in den Themenfeldern "Energie/Energieeffizienz", "Mobilität", "Abfall und Recycling" und "Artenvielfalt" über aktuelle Vorhaben, begonnene und umgesetzte Maßnahmen oder angestrebte Ziele in der Stadt zu informieren. Neben Mitarbeitern des städtischen Bauamtes standen auch Experten von der VSG-Netz, der AWSH und der Kreisforst Rede und Antwort, auch für viele kritische Fragen.

Fragen der Jugendlichen zum Thema Energie/ Energieeffizienz

Bauamtsleiter Michael Wolf (li.), Bürgermeister Gunnar Koech und
Manfred Priebsch von den Vereinigten Stadtwerken (VSG) stellen sich
Fragen der Jugendlichen zum Thema "Energie/ Energieeffizienz" in
Ratzeburg - © Stadt Ratzeburg

Im Anschluss übernahm es Moderator Lars Hartwig aus Lübeck, zusammen mit den Jugendlichen das Erfahrene zu reflektieren. Die Erwachsenen verfolgten diesen Prozess nur zuhörend, ohne sich einzumischen. In einem Rollenwechsel konnten danach die Stadtvertreter, Experten und Verwaltungsmitarbeiter ihre Erfahrungen der Informationsrunde zusammenfassen, mit den jungen Zuhörern als Publikum. Beide Gruppen erfuhren so die jeweilige Sichtweise zur Informationsrunde, aber auch die jeweils positive Wertschätzung der sehr offen geführten Gespräche. Lars Hartwig ließ danach in Kleingruppenarbeit Themenfelder bestimmen und Ziele erarbeiten, die den Jugendlichen wie auch den Erwachsenen besonders wichtig erschienen. Im Fokus dieser Diskussionen standen ganz konkrete Forderungen wie die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs, die Ausweitung von Mülltrennung in Schulen und im öffentliche Raum, die Installation von Solarthermie auf den Dächern der Ratzeburger Schulen sowie gemeinsame Baumpflanzaktionen. In einer ersten Bewertung wurden viele dieser Idee als durchaus umsetzbar, zielführend und verfolgenswert eingestuft.

verschiedenen Gesprächsrunden

In verschiedenen Gesprächsrunden wurde über kommunale Klima-
und Umweltschutzziele diskutiert ... mal zusammen, mal in den
Altersgruppen für sich - © Stadt Ratzeburg

Bürgermeister Gunnar Koech und Bauausschussvorsitzender Wolfgang Rütz zeigten sich vom Verlauf der Konferenz und der sehr praxisorientieren Diskussion mit den Jugendlichen sehr beeindruckt und regten an, solche befruchtenden Diskussionsformate mit der Ratzeburger Jugend häufiger durchzuführen. Diese positive Bewertung spiegelte sich auch in den abschließenden Wortbeiträgen der Jugendlichen. Marten Koch, Vorsitzender des Ratzeburger Jugendbeirates sagte: "Wir haben auf dieser Jugendklimakonferenz mit den Kommunalpolitikern und den Experten auf Augenhöhe sprechen und diskutieren können. Unsere Fragen und Ideen wurden ernst genommen. Dass sich so viele Jugendliche daran beteiligt haben, war dabei wirklich entscheidend. Ich hoffe, wir setzten diese Gespräche fort."


 

Chorprojekt "POLITICALied" übertrifft alle Erwartungen

"Es wurden alle Erwartungen übertroffen!" So bilanzierte Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V. den Verlauf des Chorprojektes "POLITICALied", zu dem am Wochenende vor rund 14 Tagen über 50 Sängerinnen und Sänger in der Aula der Ernst-Barlach-Schule zusammen kamen, um gemeinsam mit Chorleiter des Hamburger Weltmusik-Chores, Nathaniel Damon, Lieder mit politischer Aussagekraft einzustudieren. "Wir hatten bei der Projektplanung mit einem Zuspruch von vielleicht 10 bis 15 Teilnehmern gerechnet", ergänzte Silvia Tessmer von der Volkshochschule Ratzeburg, die als Kooperationspartner für den organisatorischen Rahmen des politischen Chorprojektes sorgte. Übertroffen wurde allerdings nicht nur die Teilnehmerzahlen, sondern vor allem auch die Erwartungen an das gesangliche Ergebnis.

Nathaniel Damon

Chorleiter Nathaniel Damon formt mit viel Erfahrung und
Einfühlungsvermögen einen Chor mit politischen Liedrepertoire
in der Aula der Ernst-Barlach-Schule (Foto: Jens Butz)

Nathaniel Damon schaffte es mit einer beeindruckenden Liedauswahl und einer hochkonzentrierten, wie hochsensiblen Anleitung, die heterogene Gruppe aus erfahrenen Sänger*innen und notenunkundigen Anfänger*innen in kurzer Zeit zu einem wirklichen Chor zusammenzuführen und selbst anspruchsvolle, mehrstimmige Lieder mit ihnen nach Übungen und eingängigen Demonstrationen sicher zu intonieren. Vor allem vermittelte Damon in jedem Moment des Workshops die gemeinsame Freude am Singen und schaffte so eine Arbeitsatmosphäre, die von Motivation, Achtsamkeit und Spaß geprägt war. Welche Kraft in der eigenen Stimme verborgen ist, gerade auch um politische Botschaften gesanglich auszudrücken, überraschte vor allem jene Teilnehmer*innen, die sich erstmalig in solch einen Chorworkshop gewagt hatten. Schon Aufwärmübungen, in denen die Stimmen nahezu das gesamte Schulgebäude ausfüllten und in einem Klangkörper verwandelten, ließen diese Kraft erahnen und schließlich auch nahtlos in die einstudierten Lieder übertragen. Diese handelten von Freiheit, von Mitmenschlichkeit und dem Protest gegen Ungerechtigkeiten und überspannten in ihren immer aktuellen Botschaften mehrere Jahrhunderte.

erste öffentliche Probe

Eine erste öffentliche Probe im Chorprojekt "POLITICALied"
vor dem Ratzeburger Dom (Foto: Jens Butz)

Die Spannung des Chorworkshops wuchs im Verlauf des Wochenendes, als das selbstgesteckte Ziel eines ersten Konzertes mit Unterstützung des Hamburger Weltmusik-Chores näher rückte. Vor, hinter und im Ratzeburger Rathaus wurden schließlich die einstudierten Lieder im Rahmen eines "Fensterkonzertes" dargeboten und beeindruckten die rund 70 Zuschauer*innen, aber mehr noch die Chormitglieder selbst, die text- wie stimmsicher das Repertoire mit Kraft und Überzeugung erklingen ließen und sich dabei ganz neu wahrnahmen.

Fensterkonzert

Das Chorprojekt "POLITICALied" begeisterte bei seinem
"Fensterkonzert" im Ratsssaal des Ratzeburger Rathauses unter
der Leitung von Nathaniel Damon (Blidmitte) (Foto: Jens Butz)

Aus dieser Erfahrung heraus wurde die Erwartung der Projektinitiatoren ein letztes Mal übertroffen: "Wir hatten es gewünscht und gehofft, dass dieser Chorworkshop eine Initialzündung sein könnte für einen dauerhaften Chor, der Freude und Ansporn darin findet, politische Botschaften anzustimmen. Diesen Chor gibt es jetzt mit 38 Sängerinnen und Sängern, die regelmäßig und auch projektbezogen weiter zusammen singen wollen", beschrieb Mark Sauer Ergebnis wie Ausblick dieses Projektes, das von der "Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen" im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" gefördert wurde. Besonders erfreut zeigte er sich auch darüber, dass man an diesem Wochenende mit Anna Bertram eine ortsnahe Chorleiterin begeistern konnte, die zukünftig die Leitung des Chorprojektes "POLITICALied" übernehmen möchte. Zu seiner ersten Probe trifft sich der neue Chor am Dienstag, den 1. Oktober 2019 um 19:30 Uhr im Ratssaal des Rathauses. Weitere Stimmen sind herzlich willkommen, insbesondere die seltenen Männerstimmen, die noch etwas vermisst werden.


 

»Unermüdlich in Sachen Demokatie, Toleranz und Zivilcourage«

Jugendbildungsangebote des Vereins Miteinander leben e.V. landdesweit gefragt

Ercan Kök und Nadeshda Gerdt

Ercan Kök und Nadeshda Gerdt leiten die Jugendbildungsangebote
zu Demokratie, Toleranz und Zivilcourage

Die demokratiestärkenden Jugendbildungsangebote des Vereins Miteinander leben e.V., die seit 2002 im Rahmen der Bildungsinitiative OPEN MIND entwickelt wurden und seit dem stetig gewachsen sind, haben im vergangenen Jahr eine Rekordbeteiligung erfahren. Landesweit wurden die Angebote des „mobilen demokratietheaters“, des „TOLERANZTRAININGS“ oder des Zivilcouragetraining „STOP IT“ an neun weiterführenden Schulen, einem Berufsbildungszentrum sowie zwei Jugendeinrichtungen durchgeführt und erreichten in der Summe rund 900 Teilnehmer*innen.

„Unser Einzugsbereich ist schon seit vielen Jahren deutlich über Mölln hinausgewachsen und reicht aktuell von Lauenburg bis Flensburg“, so Mark Sauer, Vorsitzender des Vereins Miteinander leben e.V.. Die jeweils zweitägigen Workshops, durchgeführt von Theaterpädagogin Nadeshda Gerdt und Sozialpädagoge Ercan Kök, sind stark nachgefragt, mit steigender Tendenz. „Wir vermitteln unsere Inhalte zu Demokratie, Toleranz und Zivilcourage immer ganz nah am jeweiligen Alltagserleben der Schüler*innen in Formaten, die in hohem Maße eigene Erfahrungen einbinden wie auch zum Mitmachen und Sich-Ausprobieren einladen. Kein Workshop ist daher gleich.“, beschreibt Nadeshda Gerdt die Workshopphilosophie. „Dabei nehmen wir auch immer wieder bestehende Konfliktlagen auf, die oft unausgesprochen im Klassenverband liegen und geben Raum, diese gemeinschaftlich in Richtung einer Lösung zu diskutieren“, ergänzt Ercan Kök ganz im Sinne der Workshopprämissen, eigenes Handeln und Engagement zu aktivieren.

Grundlage aller Workshopangebote sind die Menschrechte. Sie dienen in Inhalten wie auch in Konfliktlösungsstrategien als Leitbild. Dazu kommt dem Grundgesetz eine richtungsweisende Rolle im Rahmen des „mobilen demokratietheaters“ zu.

„Ein solch breit gewachsenes, demokratieförderndes Jugendbildungs- angebot ehrenamtlich zu entwickeln und vorzuhalten, ist nur möglich mit verlässlicher Unterstützung, wie wir sie seit vielen Jahren durch Land, Kreis und kommunale „Partnerschaften für Demokratie erfahren“, sagt Mark Sauer mit Blick auf weiter steigende Anfragen aus dem gesamten Bundesland im neuen Projektjahr 2019, aber auch in Hinsicht auf neu geplante Projektangebote, beispielsweise in der politischen Jugendmedienbildung, um mit aktuellen Entwicklungen Schritt zu halten.



 

Berichte 2018

 

 

26.12.2018
Verein Miteinander leben e.V. blickt auf ein Jahr voller politischer Bildung

Zufrieden blickt der Verein Miteinander leben e.V. auf ein informationsreiches, politisches Bildungsjahr zurück. Zusammen mit Kooperationspartnern wie der Ratzeburger Volkshochschule, der Bundeszentrale für politische Bildung und der „Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen“ im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" konnte er im Jahresverlauf einmal mehr drei Seminare sowie sechs Vortragsveranstaltungen zu ganz unterschiedlichen Themen der politischen Bildung anbieten und durchführen. Von ”Reichsbürgern” über ”Putins Russland”, ”Syrien” die ”Afrikanische Migration” und ”Märtyrern im Meinungskrieg” bis zum ”Iran”, den ”Amerikanischen Kongresswahlen“ und der ”Europäischen Union” reichte dabei das Themenspektrum.

Fundierte Vorträge und spannende Diskussionsrunden prägen die politische Bildungsreihe der Ratzeburger Volkshochschule

Fundierte Vorträge und spannende Diskussionsrunden prägen die politische Bildungsreihe der Ratzeburger Volkshochschule

”Über zweihundert Besucher in Mölln und Ratzeburg, aber auch in Buchholz, nutzten die Möglichkeit, sich politisch zu bilden und mit durchweg gut informierten Dozenten intensiv zu diskutieren. Aus Sicht des Vereins Miteinander leben e.V. ein großartiges Ergebnis unser Bemühungen, die politische Bildung im ländlichen Raum zu verankern”, sagte Vorsitzender Mark Sauer und verwies auch auf das ausgesprochen positive Ergebnis einer Evaluation, die parallel zur Vortragsreihe erhoben wurde. 98,81% der befragten Besucher gefiel die Vortragsreihe, 94,05% gaben an, etwas dazu gelernt zu haben und 96,43% würden den Besuch der Seminar- und Vortragsreihe weiterempfehlen.

Seminare zu aktuellen Themen wie -Reichsbürger- werden durchweg gut angenommen

Seminare zu aktuellen Themen wie "Reichsbürger" werden durchweg gut angenommen

Eine Bestätigung des Bedarfs für politische Bildungsangebote im ländlichen Raum. ”Wir sehen an den unterschiedlichen Standorten im Lauenburgischen immer wieder großes Interesse an politischen Bildungsveranstaltungen im Vortrags- oder Seminarformat und vermitteln als freier Träger der politischen Bildung gerne geeignete Dozentinnen und Dozenten an unsere Kooperationspartner“, so Mark Sauer.

Politische Klönbänke geben Gedankenanstöße und laden zu Meinungsaustausch ein

»Politische Klönbänke» geben Gedankenanstöße und laden zu Meinungsaustausch ein
© Thomas Biller

Dass politische Diskussion und Debatte dabei nicht nur in den Vortragsräumen stattfinden muss, sondern auch trefflich im öffentlich Raum möglich ist, versinnbildlichte der Verein Miteinander leben e.V. zusammen mit der Ratzeburger Volkhochschule über die Aktion der ”Politischen Klönbänke”. In deren Stadt- und Amtsgebiet wurden metallene Plaketten mit politischen Zitaten an Sitzbänken montiert, als Anregung zum Gespräch und Meinungsaustausch oder einfach auch zum Gedankenanstoß. Und sollten diese weitere Fragen aufwerfen, gibt es immer noch die Möglichkeit, sich weitergehend zu informieren, wenn die Reihe politischer Bildungsvorträge und Seminare auch im kommenden Jahr fortgesetzt wird.


Strom und Wasser
feat. Heinz Ratz
JUZ Taktlos
Mölln 15.11.2018
19:30 Uhr
(Rahmenprogramm ab 18 Uhr)
Feier Eintritt
Spenden erbeten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Strom und Wasser Logo

Seit Jahren das Extremste, was man unter der Bezeichnung „Liedermacher“ finden kann, halten die Damen und Herren von Strom & Wasser nicht nur durch ihre brilliante Musik, ihren hohen Gute-Laune Faktor und der wilden Mischung aus Politik, Party und anspruchsvollen Texten das Konzertpublikum im Bann – auch ihre poltischen Aktionen sind spektakulär. 1000 km sind sie für Obdachlose durch die Republik gelaufen, 800 km für den Artenschutz durch deutsche Flüsse geschwommen fast 7000 km für Flüchtlinge durch die Lande geradelt – um dann mit Weltklasse-Musikern auf Tour zu gehen, die in deutschen Flüchtlingslagern ohne Auftrittsmöglichkeiten leben. Mehr als 100.000 Euro Spenden für die Betroffenen konnten Heinz Ratz und seine Band dabei sammeln. Und auch nach zwölfjähriger Bandgeschichte präsentiert sich Strom & Wasser angriffslustiger, spielfreudiger und bunter denn je: Ska-Punk-Polka-Randfiguren-Walzer-Rock mit stark kabarettistischer Schlagseite. Ein unbedingtes Muß für jeden, der mehr als nur den üblichen Mainstream sucht.
www.strom-wasser.de

09.11.2018
Möllner Schulen zeigen Haltung gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit mit einem gemeinsamen Konzertprojekt

Mit einem außergewöhnlichen Kooperationsprojekt wollen Möllner Schulen in diesem Jahr zusammen mit dem Jugendzentrum TAKTLOS und der Kultur-Community der Stiftung Herzogtum Lauenburg ein besonderes Zeichen gegen rassistische Hetze und Gewalt setzen, ganz grundsätzlich, aber auch im Wissen um die Möllner Stadtgeschichte und die mörderischen Brandanschläge vor 26 Jahren. Es waren damals zwei junge Männer, die Wohnhäuser angesteckt haben, und sie waren kaum älter als die Schüler*innen heute.

Mit einem politischen Konzertabend wollen sie, allesamt "Schulen ohne Rassismus", gedenken, aber auch als Demokrat*innen handeln, reist doch Heinz Ratz mit seiner Band "Strom und Wasser" nicht nur mit klaren Botschaften für die Werte des Grundgesetzes und gegen Rassismus und Diskriminierung an, sondern mit einer ebenso klaren Mission gegen Rechts.

Möllner Schulen zeigen Haltung gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit mit einem gemeinsamen Konzertprojekt

Möllner Schulen zeigen Haltung gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit mit einem gemeinsamen Konzertprojekt

Der Musiker Heinz Ratz möchte mit seinem Projekt "Eine Million gegen Rechts" eine weltoffene und rassismusfreie Jugend- und Kulturarbeit auch dort weiterhin ermöglichen, wo angesichts zu erwartender Wahlergebnisse Parteien mitentscheiden, die Werte des Grundgesetzes wie Gleichheit und Freiheit keinesfalls wertschätzen. So haben Ratz und seine Musikerfreunde sich vorgenommen, in einem Jahr auf 100 Konzerte in 100 Städten zu spielen und Eine Million Euro für gefährdete selbstverwaltete Jugendzentren oder soziokulturelle Einrichtungen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen zu sammeln, damit diese ihre Arbeit in jedem Fall fortsetzen können. Unter anderem zu diesem Zweck hat Heinz Ratz gemeinsam mit Konstantin Wecker das Büro für Offensivkultur (BOK - www.offensivbuero.de) gegründet.

Büro für Offensivkultur Logo

Eine dieser Städte ist am 15. November Mölln, aus guten Grund und weil die Schüler*innen aller weiterführenden Schulen rund um den Möllner Schulberg diese Aktion, Schulkonzerte mit Heinz Ratz und ein Benefizkonzert um 19:30 Uhr im JUZ Taktlos unbedingt unterstützen wollen. Für Mareike Grell, Schülersprecherin des Marion-Dönhof-Gymnasiums (MDG) geht es darum, in der heutigen Zeit Position zu beziehen und ein Zeichen setzen. Julius Schreiber, Schülersprecher des Berufsbildungszentrums Mölln (BBZ), ist es wichtig, öffentlich als Demokrat zu agieren und für Janina Behling, Schülersprecherin der Gemeinschaftsschule Mölln (GMS), geht es darum, gerade auch jüngeren Schüler*innen ein Vorbild zu sein und Haltung zu zeigen, wenn es darauf ankommt.

Aus Sicht der Schulleiter Jan Ulrich (MDG) und Dr. Volker Schmidt (GMS) ist es in der Tat eine Zeit, die zur Positionierung auffordert, in der Mitte der Demokratie, beginnend vor der eigenen Haustür, sich verantwortlich zu zeigend, für die Werte der freiheitlich demokratischen Grundordnung.

Strom und Wasser

Strom & Wasser feat. Heinz Ratz wollen ihr Publikum durch ihre brilliante Musik, ihrem hohen Gute-Laune Faktor und die wilde Mischung aus Party, Politik und anspruchsvollen Texten im Bann halten ... immer mit Botschaften, immer gesprächsoffen, immer mit Haltung.

Demokrat/innen bei der Arbeit Logo

Das solche ein Konzertprojekt gerade in Mölln gelingt, ist für Axel Michaelis, Schulsozialarbeiter des BBZ, und Henning Schmidt vom Jugendzentrum TAKTLOS nicht verwunderlich, gibt es doch schon seit 11 Jahren den schulübergreifenden Schülerrat und viele Kooperationsbeziehung zwischen Schule u nd freier Jugendarbeit. Ein Umstand, der es Christin Hönemann vom Kreis Herzogtum Lauenburg sehr einfach macht, dieses Anliegen mit ihrem Fördertopf aus Landes- und Kreismitteln zu fördern und eine Idee, die aus Sicht des Vereins Miteinander leben e.V. mehr als würdig ist, unter dem kreisweiten Kampagnenmotto "Demokrat*innen bei Arbeit" zu firmieren. Auch Bürgermeister Jan Wiegels zeigte sich von diesem Engagement der Möllner Schulen beeindruckt und lobte die Idee und ihre Umsetzung als beispielhaftes Zeichen, wie verantwortungsbewusst in Mölln mit den furchtbaren Ereignissen von 1992 weiterhin umgegangen wird.

Und so hoffen die Schüler*innen der beteiligten Schule auf eine ganz große Resonanz beim Benefizkonzert von Heinz Ratz mit "Strom und Wasser" am kommenden Donnerstag und einen namhaften Beitrag aus Mölln für die Aktion "Eine Million gegen Rechts", die auch verhinderte Konzertbesucher und Menschen, denen das Anliegen der jungen Möllner Demokraten bei der Arbeit“ am Herzen liegt, gern unterstützen können. Spenden unter dem Stichwort „Mölln“ auf das Konto des „Büros für Offensivkultur“ an IBAN DE30 2105 0170 0091 0546 84.
Strom und Wasser feat. Heinz Ratz
JUZ Taktlos * Mölln 15.11.2018 * 19:30 Uhr * (Rahmenprogramm ab 18 Uhr)
Feier Eintritt - Spenden erbeten


 

 

24.07.2018
Bucky Halker gastierte mit dem "Ghost of Woody Guthrie“ im POLITICALied

Mit einem besonderen Vortragskonzert führte die Volkshochschule Ratzeburg zusammen mit dem Verein Miteinander leben e.V die Reihe "POLITICALied" fort, die im vergangenen Jahr mit einer Förderung durch die „Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen“ gestartet wurde und dem politischen Lied Raum und Bühne geben will.

Bucky Halker aus Chicago lud zu einer musikalischen Begegnung mit dem "Ghost of Woody Guthrie“ in den Ratssaal des Rathauses und rund 40 Besucher*innen folgten seinen Ausführungen in Vortrag und Musik zum Leben und Wirken des amerikanischen Musikers mit dem großen sozialpolitischen Gewissen. Bucky Halker pflegt als Vorstandsmitglied der "Woody Guthrie Foundation" das Liedgut Woody Guthries und konnte sowohl als Musiker, aber auch als Dozent für das politische Lied in seinem auf Englisch gehaltenen Vortrag die Aktualität von Guthries Musik eindrucksvoll herausarbeiten.

Bucky Halker gastierte mit dem Ghost of Woody Guthrie im POLITICALied

Bucky Halker präsentiert in einem Vortrag und mit musikalischen Beiträgen das Leben und Wirken von Woody Guthrie

Insbesondere jene Lieder, die Woody Guthrie über Flucht, Arbeits- und Umweltmigration während der großen Depression und der „Dustbowl“-Dürre in den USA der 30er Jahre verfasste und die Bucky Halker mit Bildern der Zeit unterlegte schlugen einen erstaunlichen Bogen in die Gegenwart Europas, mit all den beschriebenen Facetten von Verzweiflung, Perspektivlosigkeit, aber auch Rassismus und Ausgrenzung.

Zusammen mit Jörg-Rüdiger Geschke intoniert Bucky Halker das berühmteste Lied 
					Woody Guthries: This land is your land

Zusammen mit Jörg-Rüdiger Geschke intoniert Bucky Halker das berühmteste Lied
Woody Guthries „This land is your land“

Dabei wies Bucky Halker immer wieder auf dem Umstand hin, dass die Lieder Woody Guthries den oft unmenschlichen und mitleidlosen Umgang von Amerikanern untereinander in der wirtschaftlichen Krise beschreiben und nicht gegenüber fremden Menschen, die als Migranten ins Land kommen. Er unterstich in diesem Zusammenhang die Bedeutung Guthries, der nicht nur in seinen volksnahen, sozialkritischen Liedern dieser Verzweiflung und Unmenschlichkeit einen Ausdruck geben konnte, sondern historisch auch als Chronist einer Zeit starker Entsolidarisierung der Gesellschaft fungierte. Gerade dies mache, so Halker, seine Lieder in der heutigen Zeit so wertvoll und aktuell.


Aktionstag Grundgesetz

 

23.05.2018
(Aktions-) Tag des Grundgesetzes
auf dem Ratzeburger Marktplatz

"Herzlichen Glückwunsch, liebes Grundgesetz", heißt es am 23. Mai von 12:00 - 17:00 Uhr auf dem Ratzeburger Marktplatz. Das Grundgesetz wird 69 und macht immer noch und immer wieder Lust auf Demokratie. So wird Ratzeburg am "Tag des Grundgesetzes mit Politik zum Anfassen e.V. zum Entdeckerziel! Der mobile WahlFUN-Stand macht dort Station, mit geschulten jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Vereins Politik zum Anfassen e.V.

Aktionstag Grundgesetz

Sie laden Besucherinnen und Besucher ein, an Quizstationen ihr Wissen zu testen, miteinander zu spielen, ihre Meinung sagen oder miteinander ins Gespräch kommen, um so unsere Demokratie und unser Grundgesetz zu erleben. Zum (Aktions-)Tag des Grundgesetzes, der von der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" ausgerichtet wird, werden kleine Geburtstagskarten daran erinnern, wie viele Jahre dieses kleine Büchlein schon unser Leben in Freiheit, Vielfalt, Sicherheit und Rechtsstaatlichkeit gestalten hilft. Ein Geschenk für uns!


Am Start vor dem Rathaus

Start zum 3. Demokratielauf des Ratzeburger Jugendbeirates vor dem Rathaus

06.05.2018
3. Demokratielauf des Ratzeburger Jugendbeirates

Der Ratzeburger Jugendbeirat hat den Wahltag mit seinem 3. Demokratielauf eingeläutet. Am frühen Vormittag konnten Vorsitzender Niclas Ulrich und weitere Mitglieder des Jugendbeirates vor dem Rathaus wieder begeisterte Ratzeburger Laufenthusiasten begrüßen und sich bei allerbestem Wetter gemeinsam auf die rund 12km lange Strecke zu allen Wahllokalen im Stadtgebiet machen. Bei ruhigem Tempo und warmen Temperaturen wurde die gesamte Strecke über den St. Georgsberg, die Insel und die Vorstadt in nur zwei Stunden und fünfzehn Minuten erfolgreich absolviert. Dabei bestimmten die Mitläufer*innen selbst, wie weit sie den Pulk der Läufer*innen begleiten wollten oder wo sie sich anschlossen. Durch besondere, hellblaue Lauf-Shirts mit dem Kampagnenlogo “Demokrat*innen bei der Arbeit“ war die Gruppe unterwegs immer gut zu erkennen und erfuhr bei vielen Passanten aufmunternden Zuspruch und teilweise auch Beifall.

Demokratielauf des Ratzeburger Jugendbeirates

Demokratielauf des Ratzeburger Jugendbeirates ... unterwegs zu den Wahllokalen

Mindestens ebenso wichtig war für die Kinder- und Jugendbeirate aus Ratzeburg und Mölln, einen generellen Wahlaufruf zu gestalten, der insbesondere Jungwähler*innen ansprechen soll, nicht nur nebenbei zu stehen und zu zuschauen, sondern aktiv wählen zu gehen. "Unsere Zukunft beginnt am 6. Mai!", so die einhellige Aussage auf allen Plakaten, die sowohl eine Erwartung als auch einen Anstoß formuliert.

Für den Ratzeburger Jugendbeirat war auch der 3. Demokratielauf, der mit Unterstützung der der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen und des Bundesprogramms "Demokratie leben!" durchgeführt wurde, somit wieder ein Erfolg und soll nicht der Letzte gewesen sein. Schließlich steht ja schon im kommenden Jahr die Ratzeburger Bürgermeisterwahl an.


Einladung zum 3. Demokratielauf

27.04.2018
"Gesund und demokratisch " - Ratzeburger Jugendbeirat lädt zum 3. Demokratielauf

Der Ratzeburger Jugendbeirat lädt am 06. Mai zu einem weiteren Demokratielauf, dieses Mal rund um die Kommunalwahl. Startend um 10:00 Uhr am Rathaus sollen alle 12 Wahllokale angesteuert werden, im lockeren Schritt, der die Strecke von rund 13 Kilometer gut trägt. Mitlaufen können alle, die Fitness und Wählen verbinden möchten. Die Sportlichen vielleicht die gesamte Strecke, die weniger Sportlichen auch gern etappenweise. An jedem Wahllokal wird Station zur Stimmabgabe gemacht.

Der Ratzeburger Jugendbeirat richtet den Demokratielauf bereits zum dritten Mal aus, wieder im Rahmen der Kampagne "Demokrat*innen bei der Arbeit" und mit Unterstützung der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen und des Bundesprogramms "Demokratie leben!". „Wir, als Jugendbeirat, finden es wichtig, das jeder zur Wahl geht und möchten zu diesem Recht mit dem Demokratielauf aufrufen", so Niclas Ulrich, Vorsitzender des Ratzeburger Jugendbeirates. Alle Mitläufer*innen erhalten ein Laufshirt, eigens hergestellt für diese Demokratieläufe.


Ein Logo für „Demokrat*innen bei der Arbeit“

Phoebe Wiese und Niclas Ulrich vom Ratzeburger Jugendbeirat plakatieren mit

Ein Logo für „Demokrat*innen bei der Arbeit“

Streetworker Marc-Udo Wrage unterstützte den Ratzeburger Jugendbeirat beim Aufhängen der Plakate

24.04.2018
Ratzeburger und Möllner Jugendbeiräte plakatieren mit

Ratzeburger und Möllner Jugendbeiräte plakatieren mit

Ratzeburger und Möllner Jugendbeiräte
bereiten sich in einem gemeinsamen
Workshop auf die Plakataktion vor

Die Ratzeburger und Möllner Jugendbeiräte haben eine Plakataktion zu den bevorstehenden Kommunalwahlen gestartet, um auf wichtige Themen für Kinder und Jugendliche in Ratzeburg hinzuweisen. Drei unterschiedliche Motive werben seit einigen Tagen im Stadtgebiet, für das Wählengehen, für mehr Freizeitangebote sowie einen erweiterten WLAN-Ausbau im öffentlichen Raum. Die Plakate sollen einen jugendlichen Kontrapunkt im Kommunalwahlkampf setzen, frei nach dem Motto "Unsere Interessen sollen auch gesehen werden".

Die Jugendbeirätler*innen haben diese Aktion bereits im März im Zuge eines gemeinsamen Workshops im Ratzeburger Rathaus geplant und vorbereitet. Dabei wurden Themen gesichtet und in Slogans gefasst, die sie in ihrer Arbeit bereits seit längerem verfolgen und die nicht immer zu befriedigenden Ergebnissen geführt werden konnten.

Für den Ratzeburger Jugendbeirat ist dies vor allem die ungelöste Frage der Skateranlage, die plakativ für die Freizeitsituation im Stadtgebiet steht. Während das Spielplatzangebot für kleine Kinder in Ratzeburg vielfältig und attraktiv ausgestaltet ist, finden Jugendtrendsportarten wie Skaten oder auch Parkour, das alternativ auf der Agenda des Jugendbeirates steht, bislang keinen öffentlichen Raum. Ein Problem, das auch beim Kinder- und Jugendbeirat in der Nachbarstadt Mölln so gesehen und ebenfalls entsprechend kritisch plakatiert wird.

Ratzeburger und Möllner Jugendbeiräte plakatieren mit

Als weiteres wichtiges Thema für die Jugendlichen wurde die Bedeutung des öffentlichen WLAN-Ausbaus festgehalten und in Szene gesetzt, ist doch das Leben junger Menschen heute in vielen Facetten untrennbar mit den sozialen Medien verknüpft. Hierin entscheidet sich nach Meinung der Kinder- und Jugendvertreter*innen ganz wesentlich die Lebensqualität in kleinen Städten und auch im ländlichen Raum, eine Erkenntnis die nicht wirklich im Bewusstsein der Erwachsenenwelt angekommen ist.

Ratzeburger und Möllner Jugendbeiräte plakatieren mit
Ratzeburger und Möllner Jugendbeiräte plakatieren mit

Mindestens ebenso wichtig war für die Kinder- und Jugendbeirate aus Ratzeburg und Mölln, einen generellen Wahlaufruf zu gestalten, der insbesondere Jungwähler*innen ansprechen soll, nicht nur nebenbei zu stehen und zu zuschauen, sondern aktiv wählen zu gehen. "Unsere Zukunft beginnt am 6. Mai!", so die einhellige Aussage auf allen Plakaten, die sowohl eine Erwartung als auch einen Anstoß formuliert.

Bei der Plakatgestaltung wurden die Jugendbeirätler*innen durch Fotograf Jens Butz und Grafiker Matthias Jörke unterstützt sowie durch den Verein Miteinander leben e.V. im Rahmen der Kampagne "Demokrat*innen bei der Arbeit", der mit den Mitteln des Jugendfonds der "Partnerschaften für Demokratie" in Ratzeburg und Amt Lauenburgische Seen sowie des Kreises aus dem Bundesprogramm "Demokratie leben!" diese Aktion ermöglichte.
(Text und Bilder: Thomas Biller)


Ein Logo für „Demokrat*innen bei der Arbeit“

Button „Demokrat*innen bei der Arbeit“
(Foto: Thomas Biller)

25.10.2017
Ein Logo für „Demokrat*innen bei der Arbeit“

Miteinander leben e.V. und Partnerschaften für Demokratie starten Kampagne

Ein neues Logo für ein immer aktuelles Thema: „Demokrat*innen bei der Arbeit“ soll das eigene Bekenntnis zur Demokratie im Alltag sichtbar machen. Begonnen hat die Initiative bereits 2016: Labiba Ahmed gab im Verein Miteinander leben e.V. den Anstoß, dass sich Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren oder sich auch einfach zu unserer Demokratie sichtbar bekennen, ohne unbedingt ein politisches Amt auszuüben. Anlässlich der Vorstellung des neuen Logos sagte Labiba Ahmed in Mölln: „Populisten und Radikale sind immer leicht erkennbar, aber viele demokratische Kräfte nicht. Dabei engagieren sich zum Beispiel viel mehr Menschen ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe, als etwa bei Pegida“. Der Verein möchte mit seiner kreisweiten Demokratiekampagne die Vielfältigkeit demokratischen Engagements sichtbar machen. Die Partnerschaften für Demokratie (PfD) im Kreis unterstützen das Projekt. PfD fördern regional Projekte aus Mitteln des Bundesprogrammes „Demokratie leben!“. Das Programm wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend getragen und hat sich zum Ziel gesetzt, bundesweit Projekte der Demokratieförderung und der Extremismusprävention in jeweils unterschiedlichen Ansätzen zu fördern.

Ein Logo für „Demokrat*innen bei der Arbeit“

Sie sind schon „Demokrat*innen bei der Arbeit“: Kampagnenvorstellung mit Vertretern der verschiedenen PfD (v.l.) Mark Sauer und Labiba Ahmed vom Verein Miteinander leben, Friederike Betge, Sara Opitz, Rüdiger Jung, Karl Schneider und Sami El Basiouni. (Foto: Thomas Biller)

Derzeit sind im Kreis drei PfD aktiv: PfD Herzogtum Lauenburg, PfD Lauenburg – Lütau – Büchen und die PfD Stadt Ratzeburg – Amt Lauenburgische Seen. Mit dem neuen Logo kann ein Erkennungszeichen als Button oder als Grafik für Plakate und T-Shirts zur Verfügung gestellt werden. Entwickelt wurde es im Rahmen eines Schülerwettbewerbes. Alexandra Barber von der Gemeinschaftsschule Büchen drückte nach Überzeugung der Jury mit ihrem Entwurf die Vielfältigkeit demokratischen Handelns verschiedenster Menschen aus. „Die schräge Anordnung der symbolhaften Figuren vermittelt etwas Positives“, erläuterte Mark Sauer, Vorsitzender Miteinander leben. Grafisch aufgearbeitet wurde der Entwurf durch Matthias Jörke. Um das Logo als Grafik nutzen zu dürfen oder Buttons zu erhalten, reicht eine kurze Vorstellung beim Verein Miteinander leben e.V. per Mail. „Eine Beschreibung, wer man ist, was man für die Demokratie tut und warum und wie man sich an der Kampagne beteiligen möchte“, hieß es bei der Vorstellung. Ein Gremium aus den Projektorganisatoren und den Partnern der Kampagne wird die Bewerbungen begutachten. Auch mit eigenen Beiträgen plant die Kampagne, öffentlich in Erscheinung zu treten. Nach den zwei bereits erfolgten Demokratie-Läufen des Ratzeburger Jugendbeirates zu den Landtags- und Bundestagswahlen soll zu den Kommunalwahlen im kommenden Jahr ein kreisweites Jugendprojekt gestartet werden, das auffordert, sich in den Wahlkampf mit eigenen Themen und Interessen aktiv einzubringen. Rüdiger Jung von der PfD Herzogtum Lauenburg: „Das Logo soll auch eine Anregung sein, sich mit Populismus auseinanderzusetzen und den Nachwuchs von demokratischen Kräften forcieren“. Zu dem glänzenden Button sagte Jung: „“Ein Schmuckstück für die Demokratie“.

Weitere Informationen unter www.demokrat-innen-bei-der-arbeit.de und der Facebook-Gruppe "Demokrat*innen bei der Arbeit".
(Text: Thomas Biller)


 

05.10.2017
"Kleines Fest der Kulturen" mit viel Raum für Begegnung

Begegnungen schaffen, mit Musik, mit Tanz, mit kulinarischen Genüssen, war das erklärte Ziel des "Kleinen Fest der Kulturen", das unter Federführung des Vereins Miteinander leben e.V. zusammen mit den Willkommenskulturen in Mölln und Ratzeburg sowie mit Unterstützung der Stiftung Herzogtum Lauenburg in die Internationale Begegnungsstätte "Lohgerberei" lud.

Kleines Fest der Kulturen

Die "SAFAR-Band" aus Kiel motivierte mit unwiderstehlichen
Rhythmen zum Tanzen (Foto: Jens Butz)

Kleines Fest der Kulturen

Begenungen sind immer möglich... (Foto: Jens Butz)

Kleines Fest der Kulturen

Das Organisationsteams des Festes beim ihren
"Freundschaftsbild" mit der "SAFAR-Band" (Foto: Oskar Blank)

Kleines Fest der Kulturen

Eine große Fotowand mit Freundschaftsbildern entstand

Kleines Fest der Kulturen

Podiumsdiskussion mit Bundestagskandidaten zu den Themen
"Flucht, Migration und Integration" nur wenige Tage nach dem
"Kleinen Fest der Kulturen" (Foto: Jens Butz)

Mehr als 80 Menschen, Geflüchtete, Unterstützer*innen oder auch Neugierige, ließen sich vom lebhaften Treiben gefangen nehmen, das sich mit der musikalischen Begleitung durch der aus Kiel angereisten, deutsch-syrischen "SAFAR-Band" schnell zu einem interkulturellen Tanzevent mit orientalischen-jazzigen Rhythmen auswuchs.

Dazu lud ein großes orientalisches Buffett mit vielfältige Speisen in den musikalischen Pausen zum gemeinsamen Tafeln und Stärken für die weiteren musikalischen Einlagen der SAFAR-Band, die bis in den Abend hinein aus Menschen unterschiedlicher Herkunft gemeinsam Tanzende formten.

Aus Sicht der Veranstalter konnte das "Kleine Fest der Kulturen" in dieser Atmosphäre von zwangloser Begegnung an das große "Fest der Kulturen" im vergangenen Jahr im Möllner Stadthauptmannshof anknüpfen, als weiterer kleiner Baustein für das gegenseitige Kennenlernen, der für die Integration aber eine so große Bedeutung hat.

Solche Begegnungen auch sichtbar zu machen ist dabei ebenso so wichtig und wurde von Mitgliedern des kreisweiten Jugendforum im Rahmen einer Fotoaktion der "Partnerschaft für Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg" in Szene gesetzt. Als "Polaroids" baten sie die Anwesenden um Freundschaftsfotos, die auf einer bereitgestellten Fotowand die Buchstaben "MITEINANDER" ausfüllten und so der nur wenig Tage später nachfolgenden Podiumsdiskussion mit Bundestagskandidaten als fröhlich mahnende Botschaft für all die drängenden Fragen zu "Flucht, Migration und Integration" dienten und verdeutlichten, dass politische Lösungen immer den Menschen im Blick haben muss.


Ratzeburger Jugendbeirat lädt zu weiterem

Mit Respekt auf Kurs

17.09.2017
Ratzeburger Jugendbeirat lädt zu weiterem "Demokratielauf"

Der Ratzeburger Jugendbeirat lädt im Rahmen der Kampagne "Demokrat*innen bei der Arbeit" am Wahltag zum Deutschen Bundestag, dem 07. Mai 2017 wie schon zur Landtagswahl im Frühjahr zu einem weiteren Demokratielauf durch das Ratzeburg Stadtgebiet. Die Laufstrecke soll zu allen Wahllokale führen. Unterwegs selbst gestaltete Postkarten verteilt, die auf das Privileg des Wahlrechts hinweisen sollen. Jede "Mitläuferin" und jeder "Mitläufer" erhält ein passendes Lauf-T-Shirt zu dieser Aktion. Es soll kenntlich machen, dass an diesem Tag ganz viele "Demokrat*innen bei der Arbeit" sind. Der "Demokratielauf" startet um 10:30 Uhr vor dem Ratzeburger Rathaus, wo sich das Wahllokal des Wahlbezirks 1 befindet. Die Strecke zu allen Wahllokalen beträgt rund 7 km und soll im lockeren Trab bewältigt werden. Das Laufen kann auch mit dem Wählen verbunden werden. Vor jedem Wahllokal ist eine Pause eingeplant. Auch Mitläufer*innen in Teiletappen sind willkommen. Die Strecke wird zunächst in die Vorstadt zur Gemeinschaftsschule, dem Kindergarten Hasselholt und dem Seniorenwohnsitz führen, danach über eine Teilstrecke am Küchensee durch den Ravenskamp zum Kindergarten Giesensdorfer Weg, an der Grundschule Scheffelstraße vorbei und wieder zurück zum Rathaus.


Mit Respekt auf Kurs

08.05.2017
"Demokratielauf" des Ratzeburger Jugendbeirates startet die Kampagne "Demokrat*innen bei der Arbeit"

Rund 25 laufbegeisterte Demokrat*innen schlossen sich am gestrigen Wahlsonntag dem Ratzeburger Jugendbeirat vor dem Rathaus zu einem "Demokratielauf" durch das Stadtgebiet an. Unter dem Motto "Demokrat*innen bei der Arbeit" forderten die Teilnehmer*innen mit ihrem Aktions-T-Shirt, mit selbstgestalteten Karten des kreisweiten Jugendforums und auf Zuruf im Vorbeilaufen Bürger*innen auf, unbedingt von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen und wählen zu gehen. Die gute Stimmung in der zumeist jungen Laufgruppe traf bei Passanten auf durchweg positive Resonanz, ebenso wurde das Engagement der Kinder und Jugendlichen vielfach lobend honoriert. Der Rundlauf führte über eine Strecke von rund 11 Kilometern an allen Wahllokalen vorbei, wo jeweils kurz Station gemacht wurde, um den Läufer*innen auch die Möglichkeit zur Stimmabgabe zu geben. Für einige der Jugendbeirätler war es auch das erste Mal, dass eine Stimmabgabe möglich war. Nach über zwei Stunden traf die Gruppe wieder an ihrem Startpunkt ein, müde zwar, aber motiviert, diese Aktion zur Bundestagswahl am 24.09.2017 zu wiederholen und sich erneut als "Demokrat*innen bei der Arbeit" zu zeigen.

Die kreisweite Kampagne "Demokrat*innen bei der Arbeit" wurde vom Verein Miteinander leben e.V. angestoßen, um das vielfältige demokratische Engagement von Bürger*innen im Kreisgebiet sichtbar machen. Sie wird unterstützt von den lokalen "Partnerschaften für Demokratie" des Kreises Herzogtum Lauenburg, der Stadt Lauenburg, des Amtes Büchen und des Amtes Lütau sowie der Stadt Ratzeburg und dem Amt Lauenburgische Seen als Aktion für das Bundesprogramm "Demokratie leben!" des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Der "Demokratielauf" war das erste Beitrag des Ratzeburger Jugendbeirats im Rahmen dieser Kampagne und wurde mit eigenen Mitteln aus dem selbstverwalteten Jugendfond des genannten Förderprogramms umgesetzt.


Siegerlogo

Der Siegerentwurf von Alexandra Barber von der Gemeinschaftsschule Büchen ...

Demokrat/innen bei der Arbeit Logo

... wurde als Idee grafisch aufgearbeitet zum Logo der Kampagne.

Verein Miteinander leben e.V. startet kreisweite Demokratiekampagne „Demokrat*innen bei der Arbeit“

Der Verein Miteinander leben e.V. hat in 2016 eine kreisweiten Demokratiekampagne gestartet, die vielfältiges demokratisches Engagement in unserer Gesellschaft sichtbar machen will. „Demokrat*innen bei der Arbeit“, so das Motto dieser Kampagne, will Menschen, die an so vielen Stellen in der Gesellschaft mit ihrer Intiative(n) für unsere Demokratie wirken, einladen, sich öffentlich zu zeigen, ihre unentbehrliche Arbeit als Alltagsdemokraten wahrnehmbar werden zu lassen. Mit einem gemeinsamen Logo, das als individuell als Button oder auf Plakaten bei Veranstaltungen ... sei es eine politische Podiumsdiskussion zu gesellschaftlichen Fragen, sei es das regelmäßige Flüchtlingscafé, sei es eine Benefizaktion ... genutzt werden kann. Oder auch im Netz auf einer Plattform in den sozialen Medien, vielleicht gestaltet in der Sprache und den Formaten von jungen Menschen und natürlich auch auf Veranstaltungen, die konkret unter diesem Motto organisiert werden könnten. Alle sind sie „Demokrat*innen bei der Arbeit“

"Die Idee zu einer solchen Demokratiekampagne entspringt sehr widersprüchlichen Wahrnehmungen. So zeigt sich auf der einen Seite das Bild, dass sich die politische Auseinandersetzung in unserer Gesellschaft zunehmend zu polarisieren scheint, in Umgang, Wortwahl und Wertekonsens. Das stetige Diskutieren und Ringen darum, wie unsere Gesellschaft aussehen soll, wie sie konkret zu gestalten ist, damit die in unserem Grundgesetz garantierten individuellen Rechte für alle Menschen in all ihrer Unterschiedlichkeit und Vielfalt wirksam werden und bleiben, wird gerade in rechtspopulistischen Strömungen in Frage gestellt, oft verbunden mit dem lautstarken Hinweis auf einen von den politisch Verantwortlichen ignorierten „wahren Volkswillen“, auf eine stummen, ungehörte Mehrheit, die "einfache Lösungen" auch bei komplexen gesellschaftlichen Problemlagen ersehnt. Auf der anderen Seite die Wahrnehmung, dass große gesellschaftliche Teile eben dieses Volkes in ganz erheblichen Umfang in ihren alltäglichen Haltungen und Positionen als Demokrat*innen unterwegs sind. In der Kommunalpolitik, in den zahllos neu entstandenen, ehrenamtlichen Flüchtlingsinitiativen, in den Jugendsparten vieler Vereine und Verbände, in Kirchen und Gewerkschaften. Oftmals allerdings nur leise, ohne Allüren, im Mitmenschlichen. Und doch sind es gerade diese vielen kleinen „Bausteine“, die unsere Demokratie an der Basis ausmachen, den gemeinsamen Wertekonsens tragen und leben … ein leiser Chor der Demokratie, der durchaus seine Stimme gegenüber lauten rechtspopulistischen Auftritten erheben könnte", sagt Mark Sauer, Vorsitzender vom Verein Miteinander leben e.V. zur Intention und zum Hintergrund dieser Demokratiekampagne, die insbesondere von Labiba Ahmed im Verein angestoßen wurde.

Den Auftakt machte ein zusammen mit der „Partnerschaft des Kreises Herzogtum Lauenburg“ kreisweit ausgelobter Jugend-Logowettbewerb, mit dem Ziel, den „Demokrat*innen bei der Arbeit“ ein griffiges, pfiffiges, buttonfähiges Logo zu geben. Als Siegerlogo in dem von Künstlerin Eva Ammermann geleiteten Wettbewerb wurde unter über 80 Einsendungen aus 5 Schulen im Kreisgebiet der Entwurf von Alexandra Barber von der Gemeinschaftsschule Büchen ausgewählt. In der Folge sind daraus mit Unterstützung des Grafikerteam von „jörke design“ Buttons, Aktions-Shirts oder ein druckbares Logo entwickelt worden, die alle jene Menschen, Initiativen oder Organisationen nutzen können sollen, die sich aktiv an ihren Orten im Kreis für unsere Demokratie einsetzen und dies auch zeigen wollen, auf ihren Publikationen und Plakaten, auf ihrer Kleidung und auch auf den gemeinsamen Webplattformen, wie hier oder in der Facebook-Gruppe "Demokrat*innen bei der Arbeit"

Das Logo als graphische Datei oder Button erhält man, wenn man sich mit seinem Engagement beim Verein Miteinander leben e.V. vorstellt. Dazu reicht eine kurze Mail mit einer Beschreibung, wer man ist, was man für die Demokratie tut und warum und wie man sich gerne an dieser Kampagne beteiligen möchte. Dies muss verbunden sein mit der Bereitschaft, sich auf der Kampganenwebseite abbilden zu lassen. Ein Gremium aus den Projektorganisatoren und den Partnern der Kampagne, die „Partnerschaften für Demokratie Stadt Ratzeburg/ Amt Lauenburgische Seen sowie Lauenburg-Büchen-Lütau“ wird diese Bewerbungen begutachten, ggf. nachfragen und bei überzeugender Darstellung die Buttons sowie das Logo dann bereitstellen. Reserviert sind Logo und Buttons vor allem für all die Alltagsdemokrat*innen, die jenseits des Politbetriebes kaum auffallen und doch so unendlich wichtig sind mit ihrem Engagement.

Die Kampagne „Demokrat*innen bei der Arbeit“ hat sich zudem das Ziel gesetzt, auch mit eigenen Beiträgen in der Öffentlichkeit in Erscheinung zu treten. Ein gutes Beispiel zeigte hier der Ratzeburger Jugendbeirat, der unter diesem Motto bereits zwei Demokratieläufe absolvierte. So soll im kommenden Jahr zu den anstehenden Kommunalwahlen ein kreisweites Jugendprojekt mit dem Titel gestartet werden, dass auffordert, sich in den Wahlkampf mit eigene Themen und Interessen aktiv einzubringen.